Reiseerlebnis - Millstätter See

 

Wir kamen aus der Toskana und auf dem Weg in das Salzburger Land unterbrachen wir für zwei Tage die Reise am Millstätter See. Meine Frau hatte hier ihren ersten Urlaub verbracht und den Wunsch, hier noch einmal zu sein. In der alten Klosteranlage von Millstatt war die Kapelle geschlossen, doch an der Tür fanden wir den Hinweis, dass am gleichen Abend ein Mozartkonzert zu hören wäre. Wir waren uns einig, die spielten nur für uns. Es waren etwa 15 Musiker der Wiener Philharmoniker, vornehmlich Streicher, die in der Sommerpause durch die Bäder und Kurorte tingelten um sich ein zusätzliches Salär zu verdienen. Zu hören bekamen wir die bekanntesten Ohrwürmer, so wirklich zum Hinschmelzen. Zum Schluss jedoch ein Konzert für Alphorn und Orchester. Für Alphorn und Orchester? Nicht, dass ich den Kleinen Köchel auswendig wüsste, doch von einem Konzert für Alphorn und Orchester von Mozart, da war ich mir ganz sicher, hatte ich noch nie gelesen. Sollte es sich um eine Transkription von Horn oder Fagott handeln? Zur Einführung bekamen wir ein paar andere erklärende Worte mitgeteilt. Das Instrument, der Solist baute es währenddessen zusammen, hätte ja keine Ventile und so würden die Töne nur mit den Lippen und dazu angepasster Puste, geformt. Die Zuhörer möchten doch schon jetzt entschuldigen, wenn sich mal ein Gastton einfinden würde. Für diese nette Formulierung gab es Beifall in Heiterkeit. Das Musikstück war wohltönend wie alles von Mozart, doch mir ging dabei der Köchel nicht aus dem Sinn. Zum Abschluss des Abends tranken wir noch einen Schoppen Wein und meine Frau reichte mir einen Zettel mit den Titeln die wir zu hören bekommen hatten. Dieser lag vereinzelt auf den Stühlen auf denen wir saßen. Und hier stand die Erklärung:

Mozart ja, aber Vater Leopold war der Komponist.

Danach waren meine Gedanken damit beschäftigt, wie ich meine Musikfreunde zu hause wohl mit dem Konzert für Alphorn und Orchester von Mozart fordern könnte. Nach dem Motto „Wetten das“

 

Hand drauf, ich würde die Wette gewinnen.

 

 

Phil Sternpark

 

 

1995 / 10.01.2011